Mühlenstraße 2/2a
Das unter Denkmalschutz stehende herrschaftliche Pankower Wohnhaus von 1905 wurde von der GESOBAU AG 2009/2010 saniert. Auch der Innenhof sollte denkmalgerecht instandgesetzt werden. Reste grün glasierter Beeteinfassungen und eines Mittelrondells waren noch vorhanden, ansonsten waren alle Zeugnisse des Originalzustands verloren. Die Anlage wurde dem Zeitstil nachempfunden und behutsam um einige Ausstattungselemente der heutigen Zeit (Spielplatz, Müllplatz, Feuerwehrflächen, Fahrradständer) ergänzt.
Gabriele-von Bülow-Oberschule
Auf dem Schulhof der Gabriele-von-Bülow-Oberschule in Reinickendorf befand sich ein verfallenes Gebilde aus konzentrischen Sitzreihen, das Theaterforum. Mit einem kleinen Budget vom Sponsor Boeing, vermittelt durch Grün macht Schule (pädagogische Beratungsstelle der Senatsverwaltung für Bildung, Wirtschaft und Forschung) sollte es 2010 erneuert werden. Die Schüler des Leistungskurses Kunst vermaßen und entwarfen, betreut von Jutta Hengge. So wurde das räumliche Grundkonzept entwickelt: der Wechsel von konzentrischen, sich öffnenden und sich schließenden Formen. Zuletzt verpassten wir dem Ganzen noch eine einheitliches Grundmodul: Riesen-Bauklötze.
Entstanden ist eine multifunktionale Lümmel- und Pausenlandschaft, die auch als Kulisse für Theateraufführungen geeignet ist.
Spielplatz Mittelstraße, Oranienburg
Für diesen Spielplatz stand nur ein sehr kleines Grundstück zur Verfügung, umgeben von hohen Häuserblocks und -giebeln, und von Parkplätzen. Es kam also darauf an, daraus einen Ort zu machen, der dennoch Aufenthaltsqualität hat und in diesem dominanten Ambiente bestehen kann.
Wir ordneten den Spielplatz um drei rote geschwungene Betonwände an, die Räume bilden, Aufmerksamkeit fangen und je nach individuellem Standort die Autos verdecken. Die Spielsituationen wurden an, um und mit den Wänden gestaltet. Am beliebtesten ist die bekletterbare Wand. Ein Spielbrunnen ist ein ganz besonderer Spaß im Sommer. Bauherr dieses 2010 und 2011 errichteten Spielplatzes ist die Stadt Oranienburg mit dem Sanierungsträger BIG Städtebau in Brandenburg GmbH.
Themenpark "Krassin rettet Italia"
Der Themenpark ist ein temporäres Projekt auf einem Abrissgrundstück mitten in Oranienburg. Eröffnet 2009, soll er für etwa zehn bis 15 Jahre eine große Baulücke mit Leben füllen, bis eine neue Bebauungskonzeption gefunden ist. Inspiration für die Gestaltung war ein Hörspiel von 1929, geschrieben von Friedrich Wolf, "Krassin rettet Italia". Es war seinerzeit ein Straßenfeger und entstand um die reale Begebenheit einer Rettungsaktion am Nordpol. Die rätselhafte Geschichte wechselt zwischen Suchen, Irren, Verlieren, Finden und endet dramatisch mit unverhoffter Gemeinsamkeit. Diese Themen werden hier räumlich umgesetzt. Die Bänke sind z. B. als Morsezeichen angeordnet. Der Raum verfügt über leere Weiten, Labyrinthe (aus Hecken) und vielerlei Zeichen. Deren "Codes" kann entschlüsseln, wer Lust dazu hat. Wem das zu kompliziert ist, der verweilt einfach ein bisschen oder wandert zwischen den duftenden Eibenhecken umher. Bauherr war die Wohnungsbaugesellschaft mbH Oranienburg.
Gärten Orafol
Die Firma Orafol, ein international erfolgreicher Hersteller technischer Folien mit Stammsitz in Oranienburg, nahm den Bau einer weiteren Werkhalle 2008 zum Anlass, auch die Außenanlagen des weitläufigen Firmengeländes umzugestalten. Vorgabe der Geschäftsführung war: eine Gestaltung mit Natur, Natur, Natur! Wir nahmen den ständigen Wind der oberen Havelniederung als Inspiration und arbeiteten mit windbewegten Pflanzen, mit windbewegter Kunst und zart gekräuseltem Wasser am Brunnenplatz. Dieser ist das Herzstück der zentralen neuen Gartenachse und wird überragt von der acht Meter hohen "großen Balance" des Metallkünstlers Achim Kühn, die auf faszinierende Weise ständig ihre Form ändert. Vor dem Verwaltungsgebäude Orafol wurde ein Pflasterteppich aus quarzglitzerndem Granit ausgebreitet, unterbrochen von ovalen Pflanzinseln, die Blatt- und Blütenformen, Farben und Düfte jahreszeitlich inszenieren. Die Anlagen vermitteln den Orafol-Besuchern aus aller Welt eine repräsentative Außenwirkung und dienen den Mitarbeitern zur Entspannung von Augen und Sinnen auf Ihren Wegen zwischen den Werkhallen mit Ihrer HighTech-Reinatmosphäre.
Garbáty-Zigarettenfabrik
Lange war die imposante ehemalige Garbáty-Zigarettenfabrik in der Berliner Straße in Berlin-Pankow eine Bauruine. Das ist nun vorbei: Das unter Denkmalschutz stehende Gebäudeensemble wurde verkauft und behutsam umgebaut und umgenutzt. Aus dem Hauptgebäude machte die Hilpert Garbáty GmbH & Co. KG ein Wohngebäude mit 159 modernen Wohnungen, die 2012 bezogen werden konnten. Das repräsentative Gebäude von 1915 (Arch. Paul Überholz), mit Ergänzungsbau von 1920 (Arch. Fritz Höger) und Jugendstil-Innenhof hat ein ganz besonderes Flair und viele schöne Details. Die Aufgabe der Außenanlagenplanung war, moderne Anforderungen wie Pkw-Stellplätze und Spielplätze so in das Ensemble einzufügen, dass seine Großzügigkeit und Eigenart erhalten bleibt. Der Innenhof, früher Lichthof mit großartigen Fassaden aber betonierter Grundfläche, wurde zum Gartenhof mit Erschließungsfunktion für die Wohnungen und Spielangeboten für die Kleinsten. Hier war auch der Schallschutz wichtig. Wege aus sandfarbenem Kunststoffbelag dämpfen die Schritte auf den Hauptwegen. Die Bepflanzung und die mit natürlichen Materialien gestalteten Nebenflächen schaffen eine Atmosphäre, die alle Sinne anspricht.
Nachverdichtung am Bötzower Teich
Der Bötzower Teich, in der Altstadt von Oranienburg, ist von einer idyllischen kleinen Parkanlage und einem Plattenbau-Wohngebiet umgeben. Das Stadtentwicklungskonzept sieht vor, diese außergewöhnliche Nutzungsmischung in zentraler Lage zur Entwicklung eines zukunftsfähigen attraktiven Wohnstandortes zu nutzen. Die Wohnungsbaugesellschaft Oranienburg mbH ist Träger dieses Entwicklungsprojekts. Die Sanierung vorhandener Wohnungen wird dabei flankiert durch ergänzende Neubauten mit hochwertigen Mietangeboten. Ziel ist eine funktionierende Sozial- und Generationenmischung. Drei Stadtvillen wurden 2014/2015 in die Übergangsbereiche zwischen Wohngebiet und öffentlicher Parkanlage implantiert. Das Freiflächenkonzept von Beissert und Hengge hat die Aufgabe, die Wohnfreiflächen und die öffentliche Grünanlage für diese neuen Aufgaben umzugestalten. Begonnen wurde mit dem öffentlichen Grün. Nach wie vor gibt es einen Rundweg um den Teich, der Teich selbst erhielt eine Tiefenbelüftung und eine Aussichtsplattform. Die Sport- und Spielangebote reichen vom Ballspielplatz zum Wasserspielplatz über einen Kleinkinderspielplatz bis zu dezentral angeordneten Bewegungsangeboten für alle Generationen. Der ruhende Verkehr wurde in Tiefgaragen verlegt. Die Tiefgaragen sollten oberhalb des Grundwassers bleiben und liegen deshalb höher als üblicherweise - durch ihre konsequente intensive Begrünung entstand eine Landschaft mit markanten Höhenunterschieden. Die große Treppe nutzt diese Topografie auf spektakuläre Weise und macht daraus einen ganz besonderen Aufenthaltsbereich. Im September 2015 wurde die umgestaltete Parkanlage wieder eröffnet. Sie wird gut angenommen und wird neuen und alten Anwohnern über die unvermeidbaren Belastungen der Sanierung hinweghelfen. Die wohnungsnahen Bereiche werden mit den Sanierungsarbeiten bis 2018 umgestaltet.
Kinderspielplatzsanierung 2014-2015 Berlin-Mitte
Die Berliner Spielplätze sind alltäglich starken Belastungen ausgesetzt. Und wenn so ein Spielplatz schon ein paar Jahre alt ist, dann kann er sich auch mal ein neues Kleid überstreifen! In den letzten Jahren durften wir für das Bezirksamt Mitte die Sanierung mehrerer Spielplätzen in Mitte, Wedding und Tiergarten planen. Die Budgets waren begrenzt, die Fantasie aber nicht! Jeder Platz hat einen speziellen Charakter. Manche sind sehr architekturbezogen, manche sind Waldspielplätze, manche der Mittelpunkt eines Kiezes, andere versteckt-versponnen. Aus diesen Besonderheiten entwickelten wir die Motive für die Gestaltung: In den Rehbergen sprießen Pilze, der Sparrplatz wurde zur Zirkusmanege, in der Holzmarktstraße geht es kraftvoll in die Höhe. Der Spielplatz in der Afrikanischen Straße wurde zum Schlangennest ... Für die Umsetzung dieser Ideen gewannen wir die Vollblut-Künstler und -Handwerker Gisbert Baarmann (Sparrplatz), Andreas Dorfstecher (Spielplatz Holzmarktstr.), Christoph Gramberg (Spielplatz in den Rehbergen), Lars Piolka (Spielplatz Ostender Str.) und Zimmer+Obst (Spielplatz Afrikanische Straße). Den Landschaftsbau übernahmen die Firmen Röder GmbH und Rüdiger Brandenburg. Wir zeigen hier und in unserer Willkommens-Galerie eine Auswahl von Plätzen mit Fotos von Katrin Bernsteiner.
Wilde Welt am Kienberg
Wilde Welt? Ja, am Kienberg in Marzahn. Dort haben wir im Auftrag der Stiftung Naturschutz einen Naturerfahrungsraum für Kinder entwickelt. Im Frühjahr/Sommer 2017 war die Wilde Welt eine Attraktion der IGA Berlin und hat schon viele kleine Entdecker angezogen. "Naturerfahrungsräume sind naturbestimmte Flächen weitestgehend ohne Infrastruktur, die dazu dienen, insbesondere Kindern und Jugendlichen ein selbstbestimmtes Naturerleben zu ermöglichen" so das Berliner Naturschutzgesetz (§40). Am Kienberg wird das verwirklicht. Das Wäldchen dort entstand vor etwa 35 Jahren als Begrünung eines Bauschutthügels am Rande der Großsiedlungen Marzahn/Hellersdorf. Aus Robinien, Götterbäumen, Pappeln und Eschenahorn war es gewachsen, z. T. waren Bäume über der dünnen Bodenschicht schon wieder umgestürzt, Lianen (Waldreben) schlangen sich darüber, Brennnesseln, Veilchenteppiche, wilder Schnittlauch, Rehe und Waldfrösche besiedelten es ... Und wie wurde es zum Naturerfahrungsraum? Zunächst mussten 16000 qm Wald sicher für Kinder gemacht werden. Baumpfleger nahmen Bäume und Äste heraus, die nicht "verkehrssicher" waren. Dann entwickelten wir Ideen, wie so ein wildes Wäldchen noch interessanter für Kinder werden kann: Ein Holzstoß zum Drauf Klettern, eine Ausguckbrücke über dem Abhang, ein Haufen Steine, Lehmkuhlen und anderes mehr fand seinen Platz. In Workshops mit Kindern des Bezirks entstanden gemeinsam Ideen und nie gesehene Gebilde aus Elementen der Natur. Zum Beispiel Klopfplätze für morsches Holz, Reisighecken und Hütten und Höhlen in allen möglichen Formen. In einem Kunstprojekt wurde erforscht, mit welchen Strategien die Pflanzen den Kienberg erobert haben ... Da die Wilde Welt mittlerweile intensiv bespielt wird, sieht sie bei jedem Besuch anders aus. Es ist ein fantastisches Spielkonzept und die Kinder lieben es! Nach Ende der IGA wird die Wilde Welt weiter von Grün Berlin gepflegt und von einem "Kümmerer", dem Waldpädagogen Eike, betreut.